Zu Beginn des Projekts hätte ich nicht gedacht, dass jeder Auftritt mit der Voicebox so unterschiedlich sein wird und welche Aspekte und Inhalte neben den konzeptuell gedachten in diesem Projekt schlummern. Mit der Zeit wird mir die Vielseitigkeit meines Konzepts immer bewusster und auch in Zukunft werde ich bestimmt noch einiges mehr entdecken.

Die zweite Saison mit der Voicebox ist nun beendet und dieser Sommer war reichhaltig gefüllt mit Erlebnissen, unterschiedlichen Erfahrungen, bewegenden Momenten und persönlichen Herausforderungen. Ich bin bis an die Ostsee gereist, habe bei der Kulturbörse für Straßenkunst in Paderborn teilgenommen und bin nach langem Zögern endlich in die Social Media Welt gesprungen.
Manchmal muss man sich einfach nur trauen…

Jeder Neuanfang bringt Veränderung mit sich

Gewiss spielt mit hinein, dass ich mich als Sängerin mit der Voicebox in das unbekannte Arbeitsfeld sowohl der Freiberuflichkeit als auch der Performancekunst begebe. Jedoch betrete ich dieses neue Feld nicht mit einer fertigen Bühnenshow, sondern mit einem Konzept, welches Offenheit bietet und Raum für die Dynamik des Publikums lässt. Bei der Performance in der Voicebox bin ich von unterschiedlichen Faktoren abhängig und ich lasse mich immer wieder erneut darauf ein. Genau dies macht es für mich spannend.

"Beim Spielen in der Voicebox habe ich keinen besonderen Bühnencharakter, keinen inszenierten Ablauf."

Fürs Publikum bietet die Voicebox eine spielerische Annäherung daran, die Frage „Wie geht es Dir?“ differenzierter zu beantworten. Sie ist ein poetischer Zwischenstopp zum kurzen Innehalten und Lauschen, Genießen und Reflektieren. Wie dieses Angebot angenommen wird und welche Reaktionen oder Interaktionen dadurch entstehen, ist immer unterschiedlich.
Je nach Publikum, je nach Veranstaltung, je nach Standort.

"Welches Lied ich singe, ist von der mitmachenden Person abhängig."

Erstaunlicherweise gibt es Tage, an denen unabhängig voneinander, eine Stimmung besonders häufig gewählt wird.
Eine empirische Studie darüber ist bereits in Arbeit. 😉

"Manchmal ist die Person klar für mich erkennbar und manchmal sucht sie die Anonymität im Publikum."

Hin und wieder trauen sich Menschen nah an der Voicebox stehen zu bleiben und sind damit sehr präsent. Bei Tageslicht sehe ich jede Reaktion in Gestik und Mimik. Alles ganz ungefiltert und direkt. Ich erlebe die unterschiedlichsten Reaktionen auf die Antwort der Voicebox. Von Überraschung und freudigem Tanzen bis hin zu Gerührt sein und verstohlenen Tränen. Das ist mitunter sehr berührend und vereinzelt herausfordernd dabei den Raum zu halten.

"Dies sind immer Momente, die mich bestärken und mir zeigen, dass ich auf dem richtigen Weg bin."

Ich bin sehr dankbar, dass ich dies alles erleben darf. Streckenweise ist es nicht immer leicht. Aber so ist eben ein Neuanfang.
Ein Auf und Ab – ein Dazwischen und Seite an Seite.

Der Aufbau in der Voicebox und das musikalische Equipment. Person außerhalb der Voicebox im Schattenriss.